Erneuerbare Energien und Solidarität für die Menschen in Kuba und Lateinamerika.
Projekte
Windpotentialerhebung (1994 - 1999)
Ein wesentliches Problem bei der Nutzung der Windenergie zur
Stromerzeugung mit Windkraftanlagen (WKA) auf Kuba stellte das Fehlen
von Messdaten über Windgeschwindigkeiten und -verteilung an
möglichen Standorten für solche Anlagen dar.
Das in Kuba existierende flächendeckende Netz von meteorologischen
Stationen erfaßt nur Daten im Landesinneren, eben zu
meteorologischen Zwecken.
Wegen dieser schlechten Datenlage wurde von KarEn zusammen mit
kubanischen Fachleuten und der gemeinnützigen GmbH Atlantis in
Brandenburg, das Projekt "Windpotentialerhebung für Kuba"
ausgearbeitet, und es gelang dafür eine Finanzierung durch
Brandenburgs Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung
in Höhe von rund 140.000,- DM zu erhalten.
Es wurden bisher langfristige landesweite Windmessungen an 18
Standorten durchgeführt. Ziel ist die Erstellung einer
Windpotential-Studie, die eine exakte Übersicht der vorhandenen
Winde und der konkreten Standortbedingungen für einen
perspektivischen Betrieb von WKA zum Inhalt hat.
Zunächst wurden die Windmess- und -datenerfassungsgeräte
(Logger) sowie ein geländegängiges Fahrzeug für die
Montage und die Betreuung der Meßstationen beschafft. Die ersten
Stationen gingen Anfang 1994 in Betrieb. Sie lieferten seitdem sehr
ermutigende Messergebnisse, speziell für die nordöstliche
Küstenregion. Parallel dazu fanden Schulungen und Weiterbildungen von kubanischen Fachleuten in Spanien und Deutschland statt.
Auf der Basis der fertigen Studie können dann Aussagen
darüber gemacht werden, wieviel Megawatt an WKA auf Kuba
installiert werden könnten, welche Investitionen dafür
notwendig sind, bzw. ob sich der Einstieg in die Produktion von WKA in
Kuba bei einem solchen Potential lohnt.
Nachdem das Land Brandenburg Mitte 1998 das Projekt nochmals mit 15.000
DM unterstützt hatte und wir dazu noch eine Kofinanzierung durch
die Stiftung Nord-Süd-Brücken in Höhe von 4.300 DM
erhalten hatten, konnten wir mit tatkräftiger Hilfe unseres
"Schwestervereins" KarEn Brandenburg im Februar 1999 sieben
regenerierte bzw. neue Messgeräte nach Kuba auf den Weg bringen.
Gegenwärtig arbeiten wir mit Cubasolar daran, ein
größeres Projekt mit eventuell staatlichen Mitteln aus
Deutschland vorzubereiten.